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Konzert der Jazztage Görlitz
17. Juni 2022: 19:30 - 22:00
Konzert im Rahmen der 26. Jazztage Görlitz
www.jazztage-goerlitz.de
Kid be Kid
Übersprudelnde Musikalität. KID BE KID vereint mit einer Neo-Soulstimme gleichermaßen Hip-Hop und Jazz.
Was hat das Fusion Festival in Lärz mit dem Festival International de Jazz de Montréal gemeinsam? Richtig! Die heruntergefallenen Kinnläden nach einem Aufritt von KID BE KID. Die in Berlin geborene Künstlerin befindet sich seit geraumer Zeit auf einer Erfolgswelle, denn sie bringt Neo-Soul auf eine neue und eigene Ebene. Ihre Songs zeugen von einer unglaublichen Dichte, bei der man nicht vermuten würde, sie säße allein an einem Klavier. Doch es ist nicht nur das Piano, das in seiner brachialen Feinheit überzeugt. Das Hauptthema übernimmt wohl ihre Stimme. Eine Stimme, die eine gewisse Zärtlichkeit in sich trägt, doch gleichzeitig vor Energie nur so strotzt. Wie ein Ki(n)d eben. Könnte man meinen! Aber für ein in der Gegend herumspringendes Kind ist das alles zu reif, zu professionell, zu ausgefeilt.
Ihre Stimme befindet sich in permanenter Veränderung, springt nicht herum, sondern weiß genau, wohin sie geht. Im passenden Moment wird sie durch Beat-Boxing erweitert und mit Synthie-Sounds unterstrichen. Eine Frau, vier klangliche Elemente – und alles ohne Looper.
Wenn sie sagt, dass sie sich ihr inneres Kind bewahren möchte, glauben wir ihr das trotzdem. Denn es ist ein neuer Sound, ein junger Sound. Der Sound einer future-Generation, der sich nicht nur musikalisch über das Alte legen wird, sondern auch herkömmliche Rollenbilder und Geschlechterzuschreibungen ad acta legen möchte. Lyrisch und textlich ist das beispielsweise mit der Zeile “We All Are Beautiful“ auf dem Track »Lovely Genders« zu hören. Das ist die Message und so klingt erst der Anfang!
Matt Carmichael Band (SCO)
Matt Carmichael – ts/comp //
Charlie Stewart – Fiddle //
Fergus McCreadie – p //
Ali Watson – b //
Tom Potter – dr //
22 Jahre alt ist dieser Musiker. Seine Band hat er schon, seit er 16 war. Mit ihr spielte er auch bereits im berühmten Londoner Club „Ronnie Scott’s“. Was sofort auffällt, ist die gelassene Schönheit, mit der seine Stücke daherkommen. Oder auch: die schöne Gelassenheit. Carmichael lässt Melodien wirken. Einfache, aber äußerst charmante Themen. Und nirgends fällt ein Ehrgeiz des Glänzen- und Beeindrucken-Wollens auf. Stattdessen: warmtönender Klang und ein Sinn für Stimmungen. Die bauen sich ganz in Ruhe auf, lassen sich genüsslich auskosten und finden danach einen meist völlig organischen, wie selbstverständlichen Schluss. Diese Ruhe hat aber nichts mit Gemütlichkeit zu tun. Ihre Musik hat auch Ecken und Kanten – und eine ganz eigene, fließende – und wenn es sein muss: wirbelnde Kraft. Da darf beim Hören schon mal der Schweiß ausbrechen. Und zusätzlicher Druck mit schottischem Colorit entsteht durch die Einbeziehung der Fiddle.